Ich habe neulich eine alte Kommode abgeholt, die zu verschenken war. Was für andere Müll ist, in dem sehe ich oft noch Potenzial! So auch bei diesem Stück – auch wenn die zündende Idee erst später kam. Ich zeige dir, wie du aus einem alten Teil eine Upcycling Kommode im Boho Stil machen kannst!
Du brauchst:*
- Kommode
- Farbe (s. Empfehlung bei Schritt 3)
- Schaumstoffrolle
- Pinsel
- Klötzchen (bei mir 115 Stück)
- Montagekleber
- Schwarze Muschelgriffe + passende Schrauben
- Hairpin Legs
- evtl. Holzkitt + Schleifpapier
- evtl. Säge
Und so geht’s:
Schritt 1:
Falls du irgendwo Löcher oder Risse in der Kommode hast, fülle sie mit Holzkitt oder Reparaturspachtel. Das gibt es beides recht günstig im Baumarkt. Ich verteile es einfach mit dem Finger auf dem Loch. Nach dem Aushärten schleifst du dann über die aufgefüllten Löcher, damit eine plane Fläche entsteht. Ich habe mir für solche Fälle eine super günstige Schleifmaschine gekauft, die mir wirklich schon viel Arbeit und Muskelkater erspart hat. Du kannst aber natürlich auch einfach normales Schleifpapier auf einem Schleifblock verwenden.
Schritt 2:
Putze die Kommode mit einem fettlösendem Putzmittel und wasche danach nochmal gründlich mit klarem Wasser nach. Ansonsten kann es passieren, dass die Farbe auf den Putzmittelrückständen später nicht hält.
Schritt 3:
Nun geht es an den spaßigen Teil: Das Lackieren. Spätestens jetzt solltest du übrigens deinen Boden abdecken. Ich nehme dafür immer Malervlies. Ich verwende dafür immer hochwertigen Kreidelack von Mylands (unbeauftragte Werbung). Die Farbe erscheint im ersten Moment zwar teuer, ist aber richtig ergiebig! Ich habe damit schon drei Kommoden gestrichen und immer noch 1/4 übrig! Ich habe den Farbton Mid Wedgwood No. 113 (Wood & Metal matt in der 1L-Dose) verwendet. Umgerechnet habe ich also Kreidefarbe im Wert von 13 € pro Upcycling Kommode ausgegeben – das finde ich für die tolle Qualität in Ordnung. Und das beste ist: Du musst davor nichts abschleifen! Einfach reinigen und loslegen! Für die größeren Flächen nehme ich immer eine Schaumstoffrolle, für die Ecken und kleinen Flächen einen Pinsel.
Tipp: Lege die Farbwanne mit Alufolie aus. Dann musst du sie danach nicht schrubben. Und zwischen den Anstrichen kannst du die Rolle einfach in Frischhaltefolie packen. So trocknet die Farbe nicht ein und du kannst danach einfach weiterstreichen.
Ich habe erst später die Idee mit dem Holz gehabt, daher hatte ich die Schubladenflächen schon lackiert. Das ist aber eigentlich nicht zu empfehlen! Auf der unlackierten Oberfläche hält das Holz besser. Also streiche nur die sichtbaren Teile deiner Kommode.
Du wirst bei diesem Farbton 2-3 Anstriche benötigen. Lass die Farbe zwischen jedem Anstrich mindestens 4 Stunden trocknen. Aber vorsichtig: Die Farbe trocknet zwar recht zügig, aber kratzfest ist sie erst nach 1 bis 2 Wochen! Bis dahin also Vorsicht walten lassen und nicht kratzen.
Schritt 4:
Bei meiner Kommode gab es eine Art „Rand“ am Boden. Ich wollte jedoch, dass man die Möbelfüße komplett sieht und nicht ein Teil unter der Verblendung verschwindet. Also habe ich ein paar Anzündhölzer genommen und ein Podest für die Füße gebaut. Ich habe einfach immer zwei übereinander im rechten Winkel festgeklebt. Du kannst dafür Montagekleber oder Holzleim verwenden. Lass den Kleber gut trocknen
Schritt 5:
Nun kannst du die sogenannten Haarnadel Beine in den Ecken der Kommode festschrauben und die Kommode wieder richtig herum hinstellen.
Oft reicht das Lackieren und Anbringen neuer Möbelfüße schon für eine tolle Upcycling Kommode. Aber mir war das ganze noch ein bisschen zu langweilig.
Schritt 6:
Hole die Schubladen aus der Kommode. Eventuell sind sie mit zwei kleinen Schrauben an den Schienen befestigt. Leg die Anzündhölzer erstmal probeweise auf die Schublade. Du kannst auch Muster wie Fischgrät o.ä. legen – was dir am besten gefällt. Je nach Schubladengröße musst du die Holzstäbchen eventuell zusägen. Falls das der Fall sein sollte, miss alles präzise aus, damit das Ergebnis nachher auch ordentlich aussieht. Solche kleinen Teile kannst du z. B. mit einer Japansäge kürzen oder auch mit der Stichsäge, wenn du nicht von Hand arbeiten willst.
Bei mir hat die Länge zufällig genau gepasst, sodass ich einfach drei Stäbchen nebeneinander legen konnte. Ich habe sie mir so exakt wie möglich auf die Schublade gelegt. Dann habe ich ein Holzstück nach dem anderen genommen, mit Montagekleber benetzt und auf die Schublade geklebt. Arbeite am besten in Reihen. Ich habe erst die komplette rechte Reihe geklebt und dann ein großes Geodreieck an die Kante gelegt, um das Holz exakt gerade auszurichten, solange der Kleber noch nicht fest ist. So gehst du dann mit einer Reihe nach der anderen vor.
Lass den Kleber trocknen – wie lange er zum Aushärten braucht, steht auf der Tube.
Schritt 7:
Lege die Möbelgriffe probeweise auf die Schublade bis die Position dir gefällt. Dann miss alles präzise ab, damit der Griff am Ende auch mittig angebracht wird. Schraube ihn fest. Merke dir die Maße für alle weiteren Schubladen. Da die Griffe alle übereinander liegen, würde man schnell sehen, wenn du unsauber gearbeitet hast und sie nicht in einer Reihe sind.
Jetzt musst du nur noch die Schubladen wieder in die Kommode schieben und schon bist du fertig!
Ich habe schon sehr viele Kommoden und Schränke wieder aufgemöbelt, aber bin wirklich jedes Mal vom Ergebnis begeistert! Schließlich waren es immer Teile, die jemand anderes andernfalls weggeschmissen hätte. Aus vermeintlichen Müll kann man also noch sooo viel machen! Wie gefällt dir meine Upcycling Kommode?
Ich hoffe ich konnte dich inspirieren, sodass du deinen alten Möbeln auch nochmal eine Chance gibst. Verlinke mich dann gerne auf Instagram – ich teile dein Werk dann in meiner Story! 🙂
Du bist auf der Suche nach weiteren, kleinen Upcyclingideen? Dann wirst du hier fündig.
Und nun: Ganz viel Spaß beim Nachbasteln!
Deine
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Hallo Juli,
die Kommode ist ja echt super geworden. Hätte nicht gedacht dass aus diesem Vorher ein solche Nachher wird.
Tolle Arbeit.
Lieben Gruß
Annette
Daaaaanke Annette 😊❤️